Gartenschreiber
Wolfram Franke

Stauden und Sommerblumen

Seitdem ich den Kreativgarten bewirtschafte, habe ich immer wieder Staudenpläne für unterschiedliche Bereiche des Gartens entworfen. Doch oft kam alles anders als ich geplant hatte. Manche Stauden gingen trotz sorgfältiger Wahl und Vorbereitung des Standorts ein, andere breiteten sich mit ihren Wurzeln und Samen aus, und ich ließ sie – in gewissen Grenzen – oftmals einfach wachsen.


Das eindrucksvollste Beispiel sind die Akeleien, die sich bei mir verselbständigt haben. Ich hatte Marie-Luise Kreuter von dem neuen Kreativgarten erzählt. Darauf schickte sie mir ein Päckchen mit von ihr selbst gesammelten Samen, darunter den von Akelei (Aquilegia vulgaris). Ich säte sie zunächst in einer Kiste aus, um dann die Pflänzchen gezielt im Garten anzuordnen. Doch dabei blieb es nicht. Sie machten sich selbständig, bis auf den heutigen Tag. Ich finde die Akeleisämlinge überall: im Gemüsebeet, unter den Himbeeren und über den ganzen Erdwall verteilt.

Erinnerungen an Marie-Luise Kreuter

Eine andere Erinnerung an meine Vorgängerin als Herausgeber von kraut&rüben sind die blauen Iris. Sie hatte sie von einer Italienreise mitgebracht. Ein Sortenname ist nicht bekannt. Sie grub mir bei einem Besuch bei ihr ein kleines Stück von einem Rhizom aus, das ich in meinen Garten pflanzte. Heute ist daraus eine lange Reihe Iris geworden, die jedes Jahr im Juni in voller Blüte steht.