Gartenschreiber
Wolfram Franke

Kräuter in der Arena

Ein großer Teil unserer Kräuter ist über den ganzen Garten verteilt. Auf den Gemüsebeeten wachsen vor allem die ein- und zweijährigen Kräuter wie Dill, Petersilie, Kerbel oder Borretsch. Ausdauernde Kräuter wie Lavendel, Eberraute und Gamander begleiten die Beete von außen als kleine geschnittene Hecken. Von den Minzen habe ich verschiedene Arten wie die Spearmint, Poleiminze, Orangenminze, Apfelminze, Wasserminze und ein paar, die ich nicht mehr so genau identifizieren kann. Sie wachsen, ebenso wie verschiedene Arten Salbei und Thymian, größtenteils zwischen den Stauden verstreut.

Offener als eine Kräuterspirale 

Um die Kräuter dennoch an einem Ort zusammen zu fassen, legte ich vor einigen Jahren eine besondere Form der Kräuterspirale an. Ich nenne sie heute Kräuterarena. Mich ärgerten schon seit langem die vielen misslungenen Kräuterspiralen, wie man sie in öffentlichen Gärten und auf Gartenschauen sieht. Meist sind sie zu klein und dabei mit stark wuchernden Kräutern wie Minzen, Beinwell oder gar Wermut bepflanzt. Bill Mollison, der Begründer der Permakultur, aus der die Idee der Kräuterspirale stammt, empfiehlt in seinem Buch einen Durchmesser von drei Metern. Mir war das noch immer zu wenig. Andererseits lassen sich größere Kräuterspiralen schwer pflegen und beernten. So kam ich auf die Idee, die Kräuterspirale zu öffnen, so dass ich in sie hineingehen kann. 

Zugegeben: Sie sieht nicht mehr so ganz wie eine Spirale oder Schnecke aus, erfüllt aber den gleichen Zweck: Die Trockenmauern, die ihnen einen Rahmen geben, habe ich aus alten Dachziegeln aufgeschichtet. An der 80 Zentimeter hohen Spitze wachsen auf kargem Boden Rosmarin, Lavendel, Thymian und Salbei, dann wird die Erde absteigend immer nährstoffreicher, von Origano, Ysop, Monarden, Zwiebeln, Bärwurz und einigen anderen bis zu einem kleinen Tümpel am Fuß, in dem sich die Bachbunge ausgebreitet hat.

Kräuterarena im Sommer mit Römischer Kamille im Innenhof.